Handwerk ist durch Gewohnheit erlangte Geschicklichkeit.
Sully Prudhomme (1839 – 1907), Träger des ersten Literatur-Nobelpreises von 1901
It is in your hands to create a better world for all who live in it.
Nelson Mandela (1918 – 2013)
Wir haben einen Plan. Was wir jetzt brauchen, sind Taten.
Ban Ki-moon, von 2007 bis 2016 Generalsekretär der Vereinen Nationen
Mit der Schublade fängt es an: Zum Platzsparen radikal entrümpeln – alles aus den Schränken räumen und auf den Boden legen. Dann bei jedem Teil fragen, ob man es wirklich braucht, und nur das zurückräumen; alles andere verkaufen, verschenken, verschrotten.
Mit den Nachbarn geht es weiter: Wenn Sie wenig Platz für Übernachtungsgäste haben, hilft vielleicht eine ältere Dame aus der Nachbarschaft, die mehr Platz hat – und im Gegenzug helfen Sie ihr gelegentlich beim Einkaufen oder im Haushalt.
Schließlich kann man Platzsparen im Stadtviertel: Gemeinsam Möbel bauen, zusammen eine Garage zum Proberaum umbauen, gemeinsam gärtnern.
Daniel Fuhrhop, Autor des Ratgebers „Einfach anders wohnen“
Ich freue mich sehr, dass wir Familien dabei unterstützen können, ihren Wohnraum selbst zu gestalten. Viele Leute fragen, ob das Projekt weitergeht. Das zeigt, dass es bei uns am Mühlenberg richtig ist. Ich setze mich gerne dafür ein, dass das Projekt fortgeführt werden kann.
Annette Dieckmann-Bartels, Fachbereich Soziales der Landeshauptstadt Hannover,
Quartiersmanagement Mühlenberg
In unseren sechs fairKauf-Standorten bieten wir gut erhaltene Second-Hand Ware an und qualifizieren von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen. So auch in unserer Filiale in der Tresckowstrasse am Mühlenberger Markt. Darüber hinaus bieten wir dort das Projekt „Machbar“ an, welches sich an arbeitslose Frauen aus dem Stadtteil Mühlenberg richtet.
Ausdrücklich jeder Mensch ist willkommen bei uns zu Stöbern, zu Kaufen, zu Spenden oder sich ehrenamtlich einzubringen. Wir engagieren uns aktiv in der Stadtgemeinschaft vom Mühlenberg und für die nachhaltigere Nutzung von Dingen. Daher freuen wir uns sehr über das Projekt „Besser Wohnen auf dem Mühlenberg“.
Upcycling erlaubt es Wohnräume mit kleinen Mitteln gemütlicher und nützlicher zu gestalten und dabei nachhaltig und kreativ zu handeln. Bei uns gibt es tolle Möbel, Einzelteile und Werkzeuge mit denen sich Upcycling-Projekte realisieren lassen. Wir freuen uns, bei einigen Projekten helfen zu können und natürlich Euch in unserer Filiale auf dem Mühlenberg begrüßen zu dürfen.
Klaus Hibbe, Geschäftsführender Vorstand fairKauf eG
Thema Kinderzimmer als Lernplatz
Uns haben bei diesem Projekt auch folgende Überlegungen in Bezug auf den häuslichen Arbeitsplatz für Schulkinder beschäftigt:
Der häusliche Arbeitsplatz für Schulkinder, darüber sind sich nicht nur Bildungsforscher, sondern auch Lehrer, Eltern und Schüler einig, ist einer der Schlüsselfaktoren für den schulischen Erfolg. Der Arbeitsplatz des Kindes wird jedoch oft vernachlässigt, weil wir der Schule nicht die richtige Bedeutung beimessen.
Die Schule ist quasi der Job der Kinder. Sie bringen aus der Schule Arbeit mit nach Hause und brauchen für die Arbeit des Lernens einen Lernplatz. Das gilt auch für die gelegentliche Möglichkeit in kleinen Lerngruppen zu arbeiten. Ein häuslicher Arbeisplatz zum Lernen unterstützt die für das Lernen wichtigen Routinen der Kinder.
Kinder sollen sich an ihrem Lernort wohlfühlen. Insbesondere in Wohnungen, in denen wenig Platz ist, muss die Raumgestaltung für Kinder eine Balance zwischen Schlafen, Freizeit, Spiel und Lernarbeit ermöglichen. Viele Gegenstände stören den Lernprozess und lenken ab. Deshalb muss es möglich sein, diese (vorübergehend) zu verstauen, sodass die Ablenkung nicht so groß ist.
Zugleich soll ein Lernplatz die nötigen Materialien unterbringen, die benötigt werden (Bücher, Stifte, Hefte, Schmierzettel, Tablet-PC, Wandbilder, Pinnwand, Papierkorb usw.) Die räumliche Strukturierung der verschiedenen Funktionen innerhalb des Kinderzimmers ist also eine wichtige Anforderung, der ein Kinderzimmer gerecht werden muss.
Die Ausnutzung der Raumhöhe ist insbesondere für jüngere Kinder ein gutes Mittel zur Strukturierung in unterschiedliche Bereiche. Selbstverständlich sollen Möbel die gesunde Körperhaltung beim Lernen unterstützen.
Mit der nötigen Kreativität ist all das nicht unbedingt teuer. Es kommt darauf an, welche Materialien verwendet werden. Geschickte Konstruktionen aus solidem Material ermöglichen auch die Demontage und Weitergabe, wenn die Kinder aus ihren Möbeln „herausgewachsen“ sind.
Dr. Othmar Fett, Arbeitskreis für Kreislaufwirtschaft und zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsstile am Glocksee Bauhaus e.V., Hannover
Auch nach der heutigen Erfahrung sehe ich die wichtigsten Effekte des Projektes im sozialen Bereich: Das gemeinsame Arbeiten mit Deutschen fördert die Integration (durch Kontakt und Anerkennung) und den Spracherwerb von Migranten.
- (Erwachsene und) Kinder werden mit handwerklichen Arbeiten vertraut gemacht und so eventuell zu entsprechenden Berufsausbildungen motiviert.
- Die Verbesserung der häuslichen Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten verbessert das Umfeld für das schulische Lernen und damit die Bildungschancen.
- Auch Frauen wirken durch handwerkliche Arbeit bei den Projekten mit und werden dadurch selbstbewusster.
Dr. Ernst Kürsten
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